Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde

Der Schriftsteller Kjell Eriksson über sich selbst

Kjell Eriksson
Der Autor Kjell Eriksson

Wenn ich über die Landschaft rund um meine Gärtnerei blicke, die Höfe mit ihren roten Giebeln, die Getreidefelder, die brennenden oxelbären gegenüber Ulva Kvarn, der Fluss Fyris, der sich tief eingegraben hat und die Steilufer geschaffen hat, die jetzt als Weide für die jungen Kühe vom Skörkulla Hof dienen, wenn ich den Blick von der Erde hebe und all dies sehe, dann werden die Wörter geboren.

Nicht derart, dass ich von der Sonne gewärmt, die sich sacht durch den Morgennebel über den Feldern bricht, vom Gesang der Lärchen und dem schnellen Hacken des Spechts, juble und von den Wundern der Natur schwärme. Aber das Lebende, das Wachsende, der Duft von der guten Erde, legt den Grund für alles Lebendige und alles Schaffende.

So auch meins.

Aber der Weg von der Natur zur Kultur fordert Arbeit. Oft harte Arbeit. So ist es immer gewesen. Wenn ich das Ohr an den Boden drücke, glaube ich noch immer den Spaten zu hören, die Geräusche von Brecheisen und Hammer, Arbeitsgeräusche, Geräusche von Pferden, Maschinen und anderem Arbeitsgerät, Menschenstimmen. Hier ist meine Sprache, im Bruch zwischen Natur und Kultur.

Meine Gartenarbeit, mit allem, was sie an physischer Arbeit und täglichem Kontakt mit Menschen beinhaltet, bedingt mein Schreiben. Ich wüsste nicht, wie meine Romane auf andere Weise hätten zustande kommen können.

Ich debütierte in der Zeitschrift "Lantarbetaren", dem Verbundorgan all derer, die im Garten- und Landschaftsbau tätig sind. Das war 1981. Ich schrieb über unser Leben, unsere Träume, Nöte und Freuden. Ich las Ivar Lo, Fridegård und Moa Martinson, die einen starken Eindruck bei mir hinterließen. Ich traf viele Landarbeiter, teils aufgrund meiner Arbeit, teils aufgrund meiner Reportagen. Ich reiste landauf, landab, von Norrbotten bis Skåne, eignete mir Wissen und Fähigkeiten an und entwickelte meine Sprache. Ich wollte unser Leben beschreiben. Ohne Tendenz waren die Worte bedeutungslos. Ich wollte verändern, aufdecken, agitieren, neue Worte schaffen, neue Bedeutungen. Und das will ich auch immer noch.

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Ich züchte Perennien (Immergrüne Pflanzen), Rosen und Kartoffeln mit derselben Freude und Hingabe wie ich auch schreibe, aber die Konzentration bricht oft genug weg, wie auch mein Blick sich vom Monitor hebt und in die Ferne schweift. Sollte dies nicht kombinierbar sein? Ich habe schon immer von der klassischen Vereinigung zwischen Herz und Hand geträumt, auch wenn ich so meine Ansichten habe bezüglich der strikten Aufteilung zwischen beidem. Ich fühle mich privilegiert: schreiben zu dürfen, züchten zu dürfen, ständig lebende Menschen treffen zu dürfen. Ich lebe in zwei Welten und tue mein Bestes, beide zu vereinigen. Wir sind nicht so viele: Schriftsteller mit langjähriger Erfahrung körperlicher Arbeit. Ich glaube, dass meine Worte bedeutungsvoll sein können. Ich hoffe es.

Mein Buchdebüt dauerte bis zu meinem 40. Lebensjahr an, mit "Knäppgöken", einem Roman über einen jungen Landarbeiter in den von Veränderungen geprägten 80er Jahren. Der Roman erzählt von Ungesundem, gesellschaftlichem wie menschlichem. "Frihetsgrisen" erschien zwei Jahre später. Die Geschichte zeichnet anhand des pensionierten "Kuhhüter" Henning Berger, der mit seinen fruchtlosen Versuchen, den Bau eines Golfplatzes zu verhindern, ein Bild von einem Arbeitsleben, das im Verborgenen liegt, von Träumen, die genährt wurden, von Landgewinnung, aber mindestens genauso viel auch von Solidarität, die im Gleichschritt mit der "Entwicklung" verschwunden ist. Henning habe ich getroffen, viele, viele Male, in verschiedenen Gestalten, in unterschiedlichem Alter und an verschiedenen Orten.

1995 erschien auch das Reportagebuch "Efter statarna" " genau 50 Jahre, nachdem das verhasste Tagelöhnersystem endgültig abgeschafft worden war. Ein unmenschliches Lohnsystem in der Landarbeiterbranche, das schon von Moa, FridegÅrd und Ivar Lo so lebendig beschrieben worden war. Was ist seitdem geschehen? Gibt es noch immer Landarbeiter? Ich reiste, zusammen mit einem Fotografen, und traf die heutigen "Landproletarier".

1999 erschien "Den upplysta stigen", ein Kriminalroman. Er spielt vor den Toren Uppsalas, in der Gegend, die auch schon in meinen früheren Büchern eine Rolle spielte.

Ein junger Flüchtling wird ermordet aufgefunden. Der makabere Fund im Wald und die anschließende Polizeiuntersuchung offenbart Gegensätze und geheime Bande zwischen den Dorfbewohnern. Es ist eine Geschichte über das kleine Dorf und die große Welt. Es ist auch ein Roman über Liebe und Einsamkeit.

Ich habe mich für die Krimiform entschieden, weil dort ein Spannungsmoment eingebaut ist, das mich anspricht. Dass Kriminalkommissarin Ann Lindell möglicherweise in weiteren Büchern auftritt, ist nicht unwahrscheinlich...

Autor: Kjell Eriksson


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
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