Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde

Die Biografie des Autors Sven Elvestad

Sven Elvestad - Journalist und Schriftsteller - Sein Leben

Vom Zirkus an die Krimispitze Europas
Sven Elvestad
Der Autor Sven Elvestad

Sven Elvestad ist ein Abenteuer, mindestens genauso spannend wie seine 98 Romane. Geboren wurde er am 6. September 1884 in Halden/Norwegen, wo der junge Bücherwurm mit Zirkus und harter Arbeit aufwuchs. Mit 17 entlarvte er den Skjeberg-Mörder, als er Journalist in Fredriksten war. Unter dem Namen Stein Riverton wurde er zu einem der meist gelesenen Krimiautoren Europas. Ein gesellschaftlicher Kosmopolit mit homophiler Neigung, jemand, der mit dem Faschismus flirtete. War ängstlich und mutig zugleich. Aber ins Heilige Land gelangte er nicht.
"Himmel og hav" (Himmel und Meer). "Lys og mørke " (Licht und Schatten).
"Dager skal komme". (Der Tag wird kommen)
"Angsten" (Angst). "De fortaptes hus" (Das Haus der Verdammten).

Diese Titel beschreiben auch Elvestad, den Mann hinter den Meisterdetektiven Knut Gribb und Asbjørn Krag.


Sven Elvestad alias Stein Riverton und Kristian F. Biller hinterließ auf dem europäischen Terrain auf verschiedene Weise Spuren. Er war 1,97 m groß, wog über 100 kg, benötigte eine Brille von -22 Dioptrin - und hatte eine große, rote Portwein-Nase.

Ein Reporter der Extraklasse

Viele beschreiben Sven Elvestad als einen Reporter der Extraklasse, als Norwegens bedeutendsten Krimiautoren und als einen meisterlichen Erzähler. Die Stiftung der norwegischen kriminalliterarischen Vereinigung - Rivertonclub - erzählt das ihre. Aber Sven Elvestad ist auch die Geschichte über ein großes, produktives Schreibtalent - das einsam lebte, von einem Restaurant zum anderen zog, ohne jemals Wurzeln zu schlagen für ein eigenes Zuhause - ein Held bis er als ausgebrannter Journalist endete.
Mit den Namen Sven Elvestad und Stein Riverton verbinden sich viele Mythen, Urheber einiger war Elvestad wohl auch selbst. Er hatte keine Angst, andere oder sich selbst an der Nase herumzuführen.
Ein Mal kroch der Journalist Elvestad in den Löwenkäfig des Zirkus Norbeck, wo er dann laut aus der Konkurrenzzeitung Verdens Gang vorlas. Danach befragt, wie das ganze von statten ging, antwortete Elvestad: "Die Zeitung war langweilig. Der Löwe schlief ein!"

Zog die Obrigkeit splitterfasernackt aus

Sven Elvestad gehört zu den wenigen, die schon zu Lebzeiten zu Legenden wurden. Er war Selfmade-Journalist, der nach der Bürgerlichkeit trat - so kräftig, dass er selbst gefeuert wurde. Später wurde er ein sehr geschätzter Schreiber bei der Aftenposten, beim Dagbladet, bei der Politiken und der Tidens Tegn. In Tidens Tegn erschienen Sven Elvestads Beiträge stets auf der ersten Seite, mit seinem Namen nahezu so groß gedruckt wie die Überschrift.

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Leseprobe

Sven Elvestad war Sohn des Steuermanns Karl Edvin Sørensen und seiner Frau Adolfine Helene, geborene Elvestad. Sie bekamen zwei Söhne und zwei Töchter. Im Kirchenbuch steht, dass Sven am 6. September geboren wurde, getauft auf den Namen Kristoffer Elvestad und als Kristoffer Elvestad Svendsen konfirmiert. Als der Vater und der älteste Bruder 1896 auf See umkamen, war es an Sven, für die Familie zu sorgen. Seinen ersten festen Job bekam er bei Carl Nilsen in Adelgata. Hier schrieb er auch seinen ersten Reklametext, von dem sowohl der Chef als auch die Verantwortlichen beim Anzeigenblatt begeistert waren. Aber der 15-jährige Sven verursachte auch einen schwarzen Fleck auf einer Wand, hervorgerufen durch eine Explosion in einer Lampe - und veruntreute zudem 1.115 Kronen.
Knapp 17 Jahre alt begann er seine Laufbahn als Journalist. Am 9. Dezember 1901 wurde die im ganzen Land bekannte Schauspielerin Ragna Wettergren buchstäblich nackt in die Spalten Fredrikstens gepresst. Das Interview mit der großbürgerlichen und "talentlosen" Frau verursachte großes Aufsehen. Nicht weniger Aufsehen erweckte Sven Elvestad, als er sich mit einem der mächtigsten Männer, dem Grossisten Skotvedt, anlegte, so dass die Fetzen flogen. Skotvedt war in Konkurs gegangen aufgrund ungesetzlichen Holzhandels. Elvestad hatte darüber berichtet - und wurde dafür gefeuert. Auch zwei Ausgaben seiner eigenen Zeitung Tistedølen wurden ein Flop.

Rundum erneuerte Zeitung mit Meisterdetektiven

Sven Elvestad wurde arbeitslos und musste sich in Kristiania (früherer Name Oslos, Anmerk. d. Übersetzers) nach einem neuen Job umsehen. Zuerst schlug er sich als Lagerarbeiter bei Bananen-Mathisen durch. Als Journalist für die Hauptstadtzeitung Ørbladet erfand Elvestad schließlich den Meisterdetektiv Asbjørn Krag. Die Geschichten wurde jeweils am Quartalsende im Feuilleton gedruckt, um den Lesern ein Extra zu bieten, das sie verleiten sollte, ihr Abonnement zu verlängern. Elvestad schrieb den "Mord in der D...straße 63" und die Auflage stieg!
1908 kam die Serie "Lys og Skygge" (Licht und Schatten) mit "Ein Menschendiebstahl" heraus, mit Knut Gribb in der Hauptrolle als Meisterdetektiv. Schließlich bekam Sven Elvestad nach 28 Erzählungen genug von Knut Gribb, und machte statt dessen mit Asbjørn Krag weiter, dem Detektiv, der sich auch nicht scheut, die politische Obrigkeit mitten in der Nacht zu wecken, um international gesuchte Verbrecher hinter Schloss und Riegel zu bringen, unterwegs in einem roten Auto mit 8 PS...

Elvestads Bücher wurden ins Englische, Deutsche, Dänische, Niederländische, Spanische, Serbokroatische, Schwedische, Slowakische, Tschechische, Finnische und Ungarische übersetzt. In Norwegen erschienen seine Romane in einer Auflage von über eine Million Exemplaren. Allein in Schweden erschien Jernvognen (deutsch: Der eiserne Wagen) in einer Auflage von 200.000. In Deutschland wurden 85 seiner Werke veröffentlicht.
Elvestad schrieb in rascher Folge, war stets alkoholisiert und warf das Geld gerne mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Er verkaufte seine Herausgeberrechte lange bevor er den Titel für seine Romane festsetzte.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Sven Elvestad reiste viel ins Ausland und hielt sich lange Zeit in Dänemark und Italien auf, vor allem in dem kleinen Dorf Positano in der Sorento-Anhöhe. Mehrere Male wurde Elvestad festgenommen, als er an einer Reportage schrieb, weil er den Terroristen in Paris und der Kriegszone Dunquerque zu nahe kam. Man verdächtigte ihn der Spionage. Beinahe wäre er auch in der Nordsee umgekommen, als er sich auf einer Rettungsboje treiben ließ. Die Unglücke anderer verkraftet er nicht ganz so gut. Das Tafjord-Unglück vom April 1934 wurde zu stark für ihn. 41 Menschen starben in der Flutwelle.
Der Journalist, der Krimis verfasst und massenweise Mord verübt hatte, erlahmte angesichts der Tragödie. Es ist bekannt, dass Elvestad aktiver Gegner von Gewalt war. Er benutzte niemals Krieg als Kulisse in seinen Romanen.

Der Glaube ans Heimatdorf

Sven Elvestad kehrte oft nach Halden zurück, sowohl in seinen Büchern als auch in Gedanken, wie z.B. zu seinem 50. Geburtstag. Dort erreichte ihn während der Feierlichkeiten auf Bristol ein Telegramm, das seine Gedanken beflügelte. Das Telegramm war von seinem ehemaligen Lehrer Olaf Fostrøm und seiner Frau Elise: Ein Geburtstagsgruß in Gedichtform. Einige Tage später besuchte Sven Elvestad seinen ehemaligen Lehrer Fostrøm und erzählte ihm, dass er nach Palästina wolle, das er schon immer habe sehen wollen.

Sven Elvestad wurde am 18. Dezember 1934 tot im Høires Hotel in Skien aufgefunden, einen Tag bevor er ins Heilige Land aufbrechen wollte.
Sven Elvestad wurde 50 Jahre.

Inhalt aus Halden Arbeiderblad, 18. September 1993
Text: Bård Halvorsen
Weitere Information finden Sie hier.

Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung:
Alexandra Hagenguth/
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